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Dienstag, 1. Mai 2012

Grundsatz der Orientierung


Ein alter Grundsatz der Magie lautet "Wahr ist was wirkt."
Der Mensch hegt in seiner suche nach Wissen zu hohen Anspruch
und unsere Orientierungsfähigkeit bietet ein wahrhaftes Genie an
Kreationen.

Jedoch missbrauchen sowie verdrehen wir diese häufig um uns vor
Veränderungen in unseren Betrachtungen zu schützen und in
Bequemlichkeiten zu verharren. Ständig versuchen wir auf den
letzten Schluss der Weisheit zu pochen, doch selbst unsere gesamte
Wissenschaft besteht aus Thesen und Hypothesen, aus Annahmen
durch Beobachtung.

Das bedeutet wann immer sich eine dieser Thesen als falsch erwiesen
hat, fallen mit ihr auch sämtliche nachfolgenden welche auf dieser
Vorausgegangenen basieren. Die lange Liste der Irrtümer unserer
Wissensschafung, sollte uns dabei jedoch eine gewisse Demut nahelegen.
Denn nach dem tausendstem Irrtum könnte man beginnen unseren nächsten
vorherzusehen und neu entdeckte Wahrheiten als das anzunehmen was sie
eigentlich darstellen, als Annahmen welche unserer Orientierung dienen.

Dies soll auch unsere Erkenntnisse gar nicht entwerten, denn sie sind gut und
wichtig, aber die von uns beanspruchte Unumstößlichkeit, ist letzten Endes nicht
mehr als ein sehr naives Dogma um vorsätzlich die Grenzen des eigenen Horizonts
auszublenden. Ein logisches Konstrukt besitzt noch lange keinen Anspruch auf
fehlerfreie Richtigkeit, sondern jede gewonnene Erkenntnis kann nie mehr als den
aktuellen Rahmen der Vorangegangenen erweitern.

Plato drückte es wohl am trefflichsten aus: "Ich weiß, dass ich nichts weiß". Dies ist
mehr als nur ein Eingeständnis, in gewisser Weise entspricht dies sogar der
Verkündung der Notwendigkeit des Nichtwissens und der Unmöglichkeit des
eigentlichen Wissens. Man könnte sogar sagen das man nicht wissen soll, um sich
vor "Betriebsblindheit" zu bewahren. Denn wer bereits zu wissen glaubt. stellt
augenblicklich seine Beobachtung ein, es gäbe ja schließlich nichts neues dass es
zu entdecken gilt, wodurch die Notwendigkeit der Beobachtung entfällt.

Ein guter Beobachter ist immer nur der Unwissende, so hat wohl auch jeder gute
Forscher die Welt mit den Augen eines Kindes betrachtet und jeden Tag neu entdeckt.

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